Wo können Konzertvenues oder Festivals ansetzen, um ihre Veranstaltungen ökologisch nachhaltiger zu gestalten? In welchen Bereichen werden die grössten Emissionen generiert?
Ein Ausgangspunkt für die Formulierung konkreter Massnahmen für ökologisch nachhaltigere Veranstaltungen kann es sein, herauszufinden, wie viele Emissionen in welchen Bereichen der Veranstaltungsorganisation erzeugt werden. Dadurch können Massnahmen gezielt dort angesetzt werden, wo sie die grösste Wirkung erzeugen.
Doch die Berechnung des CO2-Fussabdruckes eines Clubs oder eines Festivals ist gar nicht so einfach und mit erheblichem Ressourcenaufwand verbunden – Ressourcen, die oft nicht vorhanden sind.
Daher möchten wir hier einige Ressourcen mit euch teilen, die aufzeigen sollen, welche Möglichkeiten und Tools es gibt zur Berechnung des CO2-Fussabdruckes. Ausserdem möchten wir einige Beispiele nennen, in denen solche Berechnungen durchgeführt wurden. Diese Beispiele können der Orientierung, in welchen Bereichen allgemein viele Emissionen erzeugt werden, und vielleicht auch als Inspiration dienen.
Live DMA – europäische Beispiele und Berechnungstools
Live DMA postuliert: «Wissen ist Macht» bzw. «Messen ist Macht».
Da die Berechnung des CO2-Fussabdruckes eines Clubs oder Festivals gar nicht so einfach ist, hat Live DMA eine Liste mit verschiedenen Venues zusammengestellt, die ihren CO2-Fussabdruck berechnet haben. Diese Beispiele sollen aufzeigen, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, um diese Messung anzugehen – vom DIY-Ansatz bis zur Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen.
Die Übersicht von Live DMA findet ihr hier.
Ausserdem verweist Live DMA auf das Factsheet von SHIFT Culture, das verschiedene Tools zur Berechnung des CO2-Fussabdruckes von kulturellen Organisationen vergleicht.
Das Factsheet findet ihr hier.
Music Declares Emergency Schweiz – Bericht zum CO2-Fussabdruck von Schweizer Festivals
Music Declares Emergency Schweiz hat im Jahr 2022 eine Studie zum CO2-Fussabdruck von Schweizer Musikfestivals durchgeführt. Der auf der Studie basierende Bericht vermittelt einen Eindruck davon, wie es um die Emissionen von Schweizer Musikfestivals steht.
Im Bericht wird nicht nur der CO2-Fussabdruck von Schweizer Festivals berechnet, sondern auch analysiert, welche Bereiche wie viele Emissionen verursachen. Die untersuchten Bereiche sind: die Mobilität von Künstler*innen und Publikum, Konsum (sprich Essen und Getränke), Unterkunft, Druckerzeugnisse, Energie, Abfall und Wasser.
Den verschiedenen Bereichen kommt ein unterschiedliches Gewicht zu. So macht die Mobilität von Künstler*innen und Publikum den grössten Teil der Emissionen aus, gefolgt von Getränken und Essen.
Auch wenn nur ein Teil der Festivals, die die Schweizer Festivallandschaft ausmachen, an der Studie teilgenommen hat, vermittelt sie doch einen Eindruck davon, welche Festivalbereiche generell die grössten Emissionen erzeugen und wo es somit sinnvoll ist, Massnahmen anzusetzen.
Ausserdem werden im Bericht von Music Declares Emergency Schweiz Szenarien entwickelt, wie Massnahmen aussehen und was für einen Einfluss sie haben könnten.
Den Bericht von Music Declares Emergency Schweiz findet ihr hier.
Die CO2-Fussabdruck-Analysen unserer Mitglieder – einige Beispiele
Im Folgenden möchten wir euch einige Beispiele von Clubs und Festivals zeigen, die eine Analyse ihres CO2-Fussabdruckes durchgeführt haben.
Wir finden, dass diese Analysen einen guten Eindruck davon vermitteln, in welchen Bereichen am meisten Emissionen erzeugt werden. Und obwohl die genannten Analysen konkret auf einen Club oder ein Festival zugeschnitten sind, können sie doch als Orientierung dienen. Und vielleicht könnt ihr euch durch sie ja auch inspirieren lassen in der Formulierung eurer eigenen Nachhaltigkeitsmassnahmen.
Wir haben verschiedene Club- und Festival-Mitglieder, die eine Analyse ihres CO2-Fussabdruckes durchgeführt und darauf basierend Massnahmen entwickelt haben. Dazu gehören:
Was aus den Analysen heraussticht: Die Bereiche mit den grössten Emissionen sind oftmals ähnlich und beinhalten die Mobilität von Künstler*innen und Publikum sowie Nahrung und Getränke.
Wie viele Emissionen in anderen Sektoren erzeugt werden und wie das OOAM, die Winterthurer Musikfestwochen und das Salzhaus auf diese Ergebnisse reagiert haben, erfahrt ihr unter den verschiedenen Links; hierzu einfach auf die oben aufgelisteten Namen unserer Mitglieder klicken.