Kulturbotschaft 2025-2028: Vernehmlassungsantwort von PETZI
Im Rahmen der Konsultation des Bundesamts für Kultur (BAK) zur Kulturbotschaft 2025-2028 hat PETZI eine Vernehmlassungsantwort beim Bund eingereicht.
In dieser Stellungnahme geht PETZI detailliert auf fünf Punkte ein, die uns für unsere Club- und Festivalmitglieder am relevantesten scheinen. Über diese Punkte hinaus unterstützt PETZI die vor kurzem veröffentlichte Stellungnahme der Taskforce Culture, insbesondere die Forderung, dem Kultursektor als Ganzes mit Blick auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen mehr Mittel zur Verfügung zu stellen.
Der erste Punkt der Vernehmlassungsantwort von PETZI betrifft das Fehlen des Begriffs der Konzertsäle oder Clubs in der nächsten Kulturbotschaft:
Es scheint uns essenziell, dass der Begriff «Konzertsäle / Clubs» in der Kulturbotschaft festgehalten wird. Diese Orte haben, über ihre kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung hinaus, grosse soziale Auswirkungen (Integration und sozialer Zusammenhalt) und spielen eine wichtige Rolle in der Aus- und Weiterbildung von Kulturschaffenden und dem Erwerb von Kompetenzen durch Freiwilligenarbeit. Letzteres führt darüber hinaus zur Aufwertung der Freiwilligenarbeit.
Der zweite Punkt der Vernehmlassungsantwort von PETZI bezieht sich auf die komplexe Frage der Einkommenssituation von Kulturschaffenden.
PETZI begrüsst im Grundsatz sehr, dass eine faire Entlöhnung aller im Kultursektor arbeitenden Personen angestrebt wird. Um sicherzustellen, dass sämtliche Berufe im Ökosystem der Live-Musik berücksichtig werden, braucht es jedoch eine umfassendere Definition des Begriffes «Kulturschaffende». Die Arbeitsbedingungen in der Kulturszene sollen auf allen Ebenen verbessert werden – sowohl derjenigen Berufsgruppen, die auf der Bühne stehen, als auch derjenigen, die neben oder hinter der Bühne arbeiten. PETZI betont die Wichtigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung und einer angemessenen Einbindung aller relevanten Parteien an den Diskussionen rund um Mindestgagen.
Im dritten Punkt der Vernehmlassungsantwort begrüsst PETZI die Tatsache, dass die aktuelle Musik in dieser Kulturbotschaft mit Blick auf deren künstlerische und gesellschaftliche Relevanz angemessen gewichtet und anerkannt wird. Es ist aber auch notwendig, dass aus dieser Feststellung konkretere (Förder-)Schritte abgeleitet werden. Es scheint ausserdem unverständlich, dass viele wichtige Akteur*innen des Live-Musik-Ökosystems nicht erwähnt werden, neben den fehlenden Clubs und Festivals z.B. auch Swiss Music Export, der in der vorherigen Botschaft noch aufgeführt war.
Der vierte Punkt der Vernehmlassungsantwort von PETZI formuliert die Erfreulichkeit der Erwähnung der existenziellen Wichtigkeit der Freiwilligenarbeit und ihrer Bedeutung im Kulturbereich, ebenso wie der Feststellung, dass die Verwaltung und Pflege der Freiwilligenarbeit zahlreiche Ressourcen erfordert. Gleichzeitig weist PETZI auf das Fehlen konkreter Ideen und Instrumente zur Beibehaltung und Förderung der Freiwilligenarbeit hin.
An dieser Stelle möchten wir gerne darauf hinweisen, dass viele unserer Mitglieder immer wieder auf der Suche nach Volunteers sind. Also schaut euch jeweils in eurer lokalen Szene um und haltet Augen und Ohren offen – unsere Mitglieder würden sich bestimmt über tatkräftige Volunteers freuen.
Im fünften Punkt der Vernehmlassungsantwort fordert PETZI das BAK auf, die Idee einer «Lex Spotify» zu unterstützen und eine Arbeitsgruppe einzusetzen, um die Diskussion über diese Frage zu lancieren, die sich zum Teil am Modell der "Lex Netflix" orientieren könnte – also eine analoge finanzielle Unterstützung des Musiksektors über entsprechende Streamingdienste.
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