One Of A Million Festival 2025
Price starting at CHF 20.00
Get ticketsWährend mehreren Tagen lädt das One Of A Million Musikfestival – kurz OOAM – Besucher*innen zu einer musikalischen Entdeckungsreise ein.
Das Festival nutzt die Stadt Baden als Bühne, damit Musik in den stimmungsvollsten und speziellsten Orten erlebt werden kann. Das Festival beherbergt die nationalen und internationalen Künstler*innen von übermorgen.
Der Festivalpass ist für alle Konzerte gültig, inkl. dem Spezialkonzert von Raphael Loher in der Villa Boveri.
Für die gratis Stadtkonzerte wird kein Ticket benötigt. Da dort die Kapazität jedoch beschränkt und je nach Spielort unterschiedlich ist, empfehlen wir daher allen, früh da zu sein.
Zu den Eintrittspreisen:
Das OOAM möchte Menschen mit unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten einen Zutritt zu unserem Festival bieten. Daher gibt es für Abendtickets jeweils drei Preisstufen, die nicht an gewöhnliche Bedingungen für eine Reduktion (wie bspw. AHV/IV/Legi) gebunden sind.
Wir hoffen, dass ihr nach euren Möglichkeiten ein Ticket kauft und für so viel, wie euch ein Festivalbesuch – inklusive unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, professionellen Musiker*innen, Ton- und Lichttechniker*innen und Veranstaltenden – Wert ist.
Wir sind uns bewusst, dass wir ein exklusives Festival veranstalten und wollen trotzdem versuchen, es möglichst zugänglich für viele zu gestalten.
Menschen ohne finanzielle Möglichkeiten und mit einem N-, F- oder S-Ausweis können sich an pr@ooam.ch wenden. Gemeinsam finden wir eine Lösung.
If you're facing financial constraints or hold an N, F, or S pass, please contact pr@ooam.ch – we'll work together to find a solution.
Les personnes sans moyens financiers et disposant d'un permis N, F ou S peuvent s'adresser à pr@ooam.ch. Ensemble, nous trouverons une solution.
Freitag, 7. Februar
iuri
Zwischen sorgfältigen Momentaufnahmen der Aussenwelt und einer Liebe für die ständigen Veränderungen der Innenwelt bewegt sich iuri aus Basel stets in der Poesie des Alltags. Immer wärmend, spiegelt die Indie-Pop-Musik von iuri die Welt aus Perspektiven, die schnell übersehen werden. Auf die EP «Grow Small» von 2022 folgt im Frühling 2025 das Debüt-Album «Soon». Minimalistische Texte, das organische Zusammenkommen von Gitarre, Klarinette und Synths sowie eine einzigartige Stimme machen den Sound von iuri aus – Melodien, die über Horizonte hinauswandern.
(Stadtkonzert)
Almond Butyl
Behutsam und mit wenigen Tönen tüftelt Almond Butyl aus Downtown Romainville auf dem neuesten Album «Natural Idol» an einem versponnen, sehnsuchtsvollen Sound. Mit verträumten, synthetischen Vocals, psychedelischen Flirren und vielen Leerstellen wird dies zu einer intimen Dance-Musik. Hinter dem Alias versteckt sich niemensch geringeres als Armand Bultheel – die eine Hälfte der Synth-Pop-Held*innen Agar Agar – der*die genau weiss, wie es um feinfühlige Atmosphären in Popsongs steht. Eine weirde Ode an die Natur, music for plants, als tanzbar-einladende Voyage.
(Abendkonzert)
Sofie Royer
Sofie Royer schafft es mit jedem Album, einen eigenen Filmsoundtrack zu komponieren. Dabei behält sie aber immer ihren Flair für Retrosounds bei: vom französischen Chanson, über 70er-Jahre ABBA-Klassiker bis hin zum experimentellen Lo-Fi Pop. Ihr drittes Album «Young-Girl Forever» ist eine Liebeserklärung an die grossen Synthbeats der 80er-Jahre. Die Songs der gebürtigen US-Amerikanerin mit iranischen und österreichischen Wurzeln sind verspielt, melodramatisch und klingen wie ein schimmerndes Polyesterkleid, das über die Tanzfläsche rauscht.
(Abendkonzert)
Stadtfilter DJ-Set: Diamond Skull, Candy Sändy + Johnny Guitar
Das One Of A Million lädt an vier Abenden Alternativradios ein, die Afterparty nach ihrem Gusto zu gestalten. Den Start macht Radio Stadtfilter, das seit 15 Jahren aus Winterthur sendet. Mit den DJs Diamond Skull, Candy Sändy und Johnny Guitar ist die ganze Musikredaktion an den Decks – so ist Tanzen vorprogrammiert!
(Abendkonzert)
Samstag, 8. Februar
Junee
Abflug in imaginäre Welten: Junee – das Projekt von Fhunyue Gao (RobinRobin, Gao Kacirek, FYI G) und Zoé Sjollema (Citron Citron) – gleitet irgendwo zwischen Pop und Experimentalmusik durch himmlische-obskure Sphären. In diesen Zwischenwelten erklingen Violine, Theremin, Synthesizer und Gesang und vereinen sich mal mehr zu melancholischen Melodien, dann wiederum quietscht und reibt es, das Experiment entblösst sein theatralisches Wesen. Erfahrbar machen Junee dieses Dazwischen, dieses Aufeinandertreffen zweier Universen auf ihrem im Frühjahr 2024 erschienen Debütalbum «Océan Oublié / Assordante».
(Stadtkonzert)
Radio Hito
Einatmen, ausatmen, bereit machen für einen persönlichen und kontemplativen Trip in die Ohren, die mit Seelenbalsam gespült werden. Die Kompositionen von Radio Hito sind Abstecher und Einkehr in einen akustischen Safer Space, in eine auf wesentliche Elemente reduzierte Klanglandschaft. In dieser künstlerischen Erfahrung scheint die Frage nach poetischen Möglichkeiten von Musik beantwortet zu werden, und zwar nicht mit bombastischen Behauptungen, sondern durch subtile und tiefgreifende Sounds. Die in Brüssel lebende Musikerin öffnet mit ihrem kleinen Casio-Synthesizer einen feierlichen Raum, der das Ambient-Genre in neuem Gewand zeigt.
(Stadtkonzert)
Forever Overhead
Die Geschwister Lorraine und Julien Dinkel sind Forever Overhead – für immer über Kopf. Oder obenauf? Obendrüber und in hinein in die Köpfe (und Ohren und vielleicht sogar in die Herzen) sucht sich die Musik der Genfer Musiker*innen ihren Weg. Dabei schwebt sie in Schlaufen durch Pop-Folk-Landschaften, improvisiert ambitioniert und klingt dabei in der Stille wie im Klang harmonisch. Auf alle Fälle nie gewöhnlich, das stellen Forever Overhead mit kontrastreicher Sanftheit, die mal fremder, mal intimer wirkt, sicher.
(Stadtkonzert)
Laundromat Chicks
Zuerst als Soloprojekt, mittlerweile als Band veröffentlicht Tobias Hammermüller unter dem Namen «Laundromat Chicks» Musik, die alles andere tut als traurig an einer Wäsche herumtropfen. Im Gegenteil: Das Wiener Quartett – bestehend aus Hammermüller, Felix Schnabel aka Salamirecorder, Lena Pöttinger und Theresa Strohmer – fabriziert sowas wie Brit-Pop, der fliesst, packt, bannt: mal mit mehr Indie und Lo-Fi-Folk, dann wieder post-punkiger und melancholisch. Selten auch mit Mundharmonika, meist aber mit zwei E-Gitarren, Bass und Schlagzeug, stets stilsicher.
(Abendkonzert)
Sahra Halgan
Sahra Halgan ist eine Musikerin aus Somaliland, das seit 1991 unabhängig ist, jedoch international noch nicht anerkannt wird. Als Krankenschwester im Widerstand gegen die Diktatur erhielt sie damals den Namen «Halgan» – die Kämpferin. Heute ist es ihre Musik, die ihre Stimme erhebt und Hoffnung und Stärke ihrer Gemeinschaft verkörpert. Im Exil in Frankreich gründete sie eine Band, die mit Einflüssen aus Afrobeat, Tuareg- und Ethio-Jazz neue musikalische Akzente setzt. Ihr drittes Album «Hiddo Dhawr» (übersetzt: «Kultur bewahren») zeigt ihre Leidenschaft, die Kultur Somalilands zu feiern.
(Abendkonzert)
Radio X DJ-Set: Féline, Klemzard & The Entertainer
Das One Of A Million lädt an vier Abenden Alternativradios ein, die Afterparty nach ihrem Gusto zu gestalten. Seit 1998 begeistert Radio X Hörer*innen in der Region Basel, die sich für musikalischen und thematischen Kontrast begeistern. Frisch aus dem Dreispitz-Areal reisen die DJs Féline, Klemzard und The Entertainer an, um die X-Magie auf die Tanzfläche zu bringen.
(Abendkonzert)
Dienstag, 11. Februar
NIKKO
Mit jedem Atemzug nehmen wir die Welt in all ihren Facetten und Widersprüchen ein. Dieser Atem ist es, der von NIKKO – dem Soloprojekt der Berner Musikerin Hannah Biedermann – vertont wird. NIKKO beschäftigt sich mit dem Wunder des Dazwischens, mit radikalen Forderungen und zärtlichen Beobachtungen. Im Spektrum zwischen Spoken Word, Ambient und Clubmusik knistert ihr «Hybrid Trance Pop». 2023 erschien die Debüt-EP «Hybe», deren vier Songs einen unaufhaltsamen Sog haben, der sich live noch weiter ausdehnt.
(Stadtkonzert)
Hilke
Das OOAM brachte Hilke einst nach Baden, nun schliesst sich der Kreis mit Hilkes Plattentaufe in der Stanzerei. Sie feiert eine Musik, die fein komponiert und gut durchdacht ist. Electronica, eigenwillige Beats und ehrliche Texte machen den Sound von Hilke aus. 2024 hat sie mit der EP «Piano Feroce» die eigenen Lieder akustisch am Piano – da, wo ihre musikalische Reise begann – neuentdeckt. Auf- und Wiederbearbeitung sind die Themen, die Hilke beschäftigen. Dabei schafft sie ihre ganz eigene Marke der bedachten Melancholie, unaufhaltsam und durchdringend.
(Abendkonzert)
Yara Asmar
Yara Asmar, libanesische Künstlerin und Multi-Instrumentalistin, fasziniert mit ihrer einzigartigen Klangsprache, die tief reicht. Im Zusammenspiel von Fieldrecordings, Synthwellen, Tape-Hiss und dem Akkordeon ihrer Grossmutter lässt sie einen einzigartigen, von Geistermusiker*innen bespielten Melancholie-Raum entstehen, voller Wärme und Weichheit. In ihren Zuhause in Beirut aufgenommenen berührenden Alben «Stuttering Music», «Synth Waltzes & Accordion Laments» und «Home Recordings 2018-2021» zeigt sie eine intime Lo-Fi-Ästhetik.
(Abendkonzert)
El Hardwick
Aufbau und Zerstörung, ein alternativer Cyberspace an der Kreuzung von Klima und digitaler Gerechtigkeit. Dann chronische Krankheit, Geschlechtsidentität und die Befreiung von kapitalistischen Produktivitätssandards. Die Musik der*des multidisziplinären Künstler*in El Hardwick geht tief. Sci-Fi-Punk-Fiction, elektronischer Ambient und experimentelle Klänge verdichten sich zu einem ätherisch-abstrakten Konstrukt, das danach fragt, wie wir auf einem beschädigten Planeten heilen können. Nicht-lineare Erzählungen, verwoben mit queeren Praktiken der Weltanschauung und einer fluiden (Ein-)Dringlichkeit.
(Abendkonzert)
Mittwoch, 12. Februar
CC Souvenir
CC SOUVENIR sind Baby Gun und Juicy Bee oder Julie Balaste (Sun Cousto) und Elias Raschle (Augenwasser). Die charmanten Songs der Bieler*innen sind gespickt mit zahlreichen Anspielungen, insbesondere auf Film und Fernsehen. Die Drum-Machine scheppert auf ihrem ersten Album «Magic Mysteries» sympathisch, die Töne hängen hin und wieder etwas schief, die Synthie-Klänge schaffen eine poppige, lustige und herzliche Atmosphäre. Darunter verstecken sich grosse Melodien, die immer wieder durch den Lo-Fi-Instrumentenwald hindurchschimmern. ≈ magic mysteries in the morning breeze / dead or alive it's a galaxy ≈
(Stadtkonzert)
Cistern
Die vier Freunde Noah, Noah, McKinley und Chris aus Squamish spielen rohen Indie mit kratzigen Post-Punk- und New-Wave-Einflüssen, psychedelischem Weirdo-Einschlag und technischen und dissonanten Spielereien. Es ist dem Quartett anzuhören, dass es aus einer Stadt kommt, welche sich irgendwo zwischen Meer und weeeeitläufigen Bergketten in der Pampa Kanadas befindet. Ohne auf Ewiggestrigem herumzutrampeln, übersetzen sie ihren Sound in die Gegenwart und spielen geschickt mit Referenzen.
(Abendkonzert)
The Klittens
Über ihre Musik sagt die fünfköpfige Band The Klittens aus Amsterdam, dass sie ein überraschender Mix aus Indie-Fuzz und DIY ist. In anderen Worten: Fröhliche Musik über traurige Gefühle mit einem Ziel – dem Patriarchat die Stirn bieten. Mit ihrer im Frühjahr 2024 erschienen EP «Butter» hat sich ihr Sound weiterentwickelt und ist neben kreativem Ventil und Plattform für politische Ideen zu einer Lebensaufgabe geworden. Durch die Mischung aus Pop, Fuzz und einem Hauch düsterem Post-Punk ein äusserst verspieltes und tanzbares Vorhaben mit grossem Ansteckungspotenzial.
(Abendkonzert)
222Rn
Film 2 und Radon sind 222Rn. Was nach einer simplen Addition aussieht, ist vielmehr Multiplikation – in den Ohren, in den Gliedmassen auf der Bühne und aus allen sechs Instrumenten: zwei Schlagzeuge, zwei Bässe und zwei Gitarren. Doom ist jetzt und auf dem Weg in die Erlösung sinnlicher Zerstörung und absurder Verzerrung krönt ein Chor aus Schreien und Heulen diese irre Symbiose von Witch-Core und Kraut-Mantras bis zum get no. Oder bis das eine das andere ist und umgekehrt und 222Rn sich in der Unendlichkeit des Abgrundes in schallendem Rauch auflösen.
(Abendkonzert)
Abendessen im Ohne
Abendessen im Ohne
Auch am OOAM25 gibt es wieder die Möglichkeit, in den Genuss eines feinen veganen und regionalen Menüs zu kommen, dass es während des Festivals sonst nur für unsere Künstler*innen und Helfenden im Backstage gibt. Inklusive Infos und Facts zu unserem Nachhaltigkeitskonzept und Einblick hinter die Kulissen des Festivals.
Donnerstag, 13. Februar
Leander Albin
Wie eine Nebelschwade die Bergkette hinunter kommt die Musik von Leander Albin daher. Egal ob tieftraurige Winterhymnen wie die Single «Neiv Nera» oder Bedroompop-Songs wie «Té de jarvas» – die Musik des Bündners aus dem Lumnezia-Tal ist stets einfühlsam, auf ihre ganz eigene Art und Weise sanftmütig. Die poetischen Lyrics im Sursilvan Idiom des Rätoromanischen schwingen voller Metaphern und schweben über üppige Klangteppiche. Von Jazz und Experimental beeinflusster Art-Pop, der sowohl sphärisches Echo als auch ein politisches Statement ist.
(Stadtkonzert)
Fine
Down the rabbit hole und sich in der Zeit verlieren mit der Musik von Fine. Countrygaze, Heaven Metal oder Americana? Die dänische Musikerin Fine Glindvad Jensen vereint auf ihrem im Sommer 2024 erschienen Debütalbum «Rocky Top Ballads» Sehnsüchte, Anfänge ohne Enden und ein Drängen und Ziehen nach stiller Entrückung. Über all dem gleitet Fines heller Gesang, mal von in den Raum hallenden Gitarren, mal von betörenden Synthie- oder Klaviermelodien begleitet. Fines Stimme ist es auch, die durch die Platte führt – auf einer schwebenden Wolke, ohne Kitsch und mit klarer Sicht.
(Stadtkonzert)
PALME CADELLI
Bis anhin vor allem vom Kilbi-Publikum gefeiert, bringen PALME CADELLI nun ihr verspieltes Augenzwinkern und ihre unerwarteten Vibes ins Mittelland. Mit Palme alias Simone Bernardoni und Anissa Cadelli stehen irrwitzige Mit-Musiker*innen auf der Bühne, während die Looprunden drehen und die Stimme bleibt. Wie eine Runde Champagner: überraschend, weil wertvoll und doch leichtfüssig-spritzig, weil: Bubbles! Das Keyboard wabert, der Bass groovt rauf und runter. Eloquent funky sind sie, aber – und das kriegen sie mitreissend hin – ohne nostalgische Filter und retro-romantische Einflüsse.
(Stadtkonzert)
Panik Deluxe
Eine Party in der Unterwelt gefällig? Panik Deluxe kennt den Weg. Die Wienerin ist seit ihrem Debüt zum Liebling der Freund*innen der düsteren Soundsphären geworden. Ihr Album «without hope I am nothing» (2023) glänzt nicht nur als irrsinnige Wave-, Post-Punk- und Elektro-Schleuder, sondern ist auch eine intime Beschreibung der Innenwelt einer jungen Frau, die sich ausserhalb ihres Kopfes fremd vorkommt. Genau diese Ehrlichkeit ist es auch, die der Stimme von Panik Deluxe Eindringlichkeit verschafft – dank pochender Beats Tanzpotenzial inklusive.
(Abendkonzert)
Jenys
Hyper, hyper, Hyper-Pop! Den serviert die russische und in Paris lebende Elektronik-Künstlerin und Musikproduzentin Jenys äusserst vielversprechend und very hot. Auf dem Menü: Eine Herausforderung für alle Genres. Drum and Bass, R’n’B, Rave, EDM, Europop. Jenys Einladung in ihre Welt ist eine Kostprobe, wie sie auf der im Frühjahr 2024 erschienen EP «Dive Urgent» zu hören ist. Zwischen Oden an die Nacht, Lobgesang auf Weiblichkeit und Schwesternschaft wechselt sie zwischen provokant und romantisch, zwischen wütend und zärtlich.
(Abendkonzert)
Catnapp
Catnapp doesn’t «really give a fuck». Gut so, denn so wenig es die in Berlin lebende Argentinierin interessierte, während der Pandemie-Jahre der Verzweiflung Platz zu geben und zu beschreiben, was in dieser kaputten Welt alles gerade schief läuft (Spoiler: eine Menge), so wenig schert sich Catnapp um Genregrenzen. Energiegeladen und in ständiger Mutation (Remixes! Remixes! Remixes!) beglückt uns die Künstlerin mit einem ästhetischen Gemetzel aus R&B, Hip-Hop, Rave und sogar Nu-Metal. Konzentrationsschwierigkeiten? Überforderung? Maybe.
(Abendkonzert)
Freitag, 14. Februar
Beatrice Beispiel
Zwischen Konzert und Performance, Szenen und gar ganzen Welten entwirft Beatrice Beispiel ein Live-Erlebnis mit poetischen und politischen Texten, mit Synthesizern und vielfältiger Elektronik. Die Bielerin öffnet die Luke zu ihrem Experimentierraum voller Wechselwirkungen und Spannungen zwischen Klang und Hören; kaskadenhaft fallen die Songstrukturen hinunter und folgen keiner Linie, ihr Ausgang bleibt offen. Wie das punkig-beseelte Thermalwasser im Bad zum Raben vermag dieses unverschämt kreative Projekt von innen zu heizen.
(Stadtkonzert)
Solong
Stürmisch erreichte Solong alias Klara Solange Germanier die Klippen der Musikszene. Ebenso eroberte sie schnell die Herzen der Hörenden mit ihrer Debüt-EP «Purple Silhouettes», die im Mai 2024 erschien. Als Gitarristin bei Evelinn Trouble und Klepka ist Solong – die ihre Zeit zwischen Zürich und Luzern aufteilt – bereits bekannt. Für ihr Soloprojekt hat sie eine vierköpfige Band zusammengestellt. Auf der Bühne performen sie dynamischen, rohen Indie-Rock, der mal leichter, mal härter ist. Solongs lodernd tiefe Stimme singt über Abgründe und Hoffnungsschimmer, ohne je ein Stück ihrer Nähe zu verlieren.
(Stadtkonzert)
Feeo
Erleichternd, erfrischend oder einfach nur anders? Die Londonerin feeo ist im wahrsten Sinne des Wortes ein «breath of fresh air». Ihre zarte Elfenstimme erzählt Geschichten von Liebe und Identität, aber auch von Kolonialismus, Antirassismus und dem gebrochenen Status Quo der britischen Gesellschaft. Als Songwriterin und Produzentin erschafft feeo komplexe Pop-Landschaften, die an jeder Ecke mit einem neuen Experiment aufwarten. Wummernde elekronische Wolken treffen auf verschnörkende Melodien, verzerrte Vocals auf tragende Texte.
(Abendkonzert)
MEGA
Mit seiner Erstveröffentlichung startete MEGA 2021 eine ziemlich laute French-Rap- und Trap-Rakete. Beeindruckend, denn er hat in scheinbar eher eng abgesteckten Genres einen ganz eigenen Sound gefunden. Tiefe und schleppende Bässe, schnelle Hi-Hats und Autotune mit atmosphärischen Klängen, ausgefeilten Melodien und prägnanten Lyrics bilden die Merkmale des in Vevey geborenen Künstlers. Seine Punk-Energie, der Pop-Instinkt und der Flow stiften ein ansteckendes Chaos, das sich in energiegeladenen Konzerten entlädt und mithilft, den Schweizer Rap in die Zukunft zu hieven.
(Abendkonzert)
15 15
Mit einer progressiven Mischung aus R&B, elektronischen Klängen und Dancehall-Elementen hat die in Paris ansässige Band 15 15 eine unverwechselbare und einzigartige Klangsprache geschaffen, die der Einzigartigkeit ihrer eigenen Rituale und Mythologien entspricht und eine futuristische Raumkapsel heraufbeschwört. Der Vibe dieser Band ist raumgreifend; die polyrhythmischen Beats stossen nirgends an, die Sounds fransen ins Endlose aus. Ihre Ästhetik, Inhalte und Performance sind eine einzige Ansage für die Selbstermächtigung zur Öffnung autonomer Räume für marginalisierte Stimmen und damit ein grosser Kontrapunkt zu den restriktiven Launen normativer Gatekeeper in der Musik.
(Abendkonzert)
David Koch
Wie klingt Intimität? Wie ein langes Seufzen oder das Rascheln einer Bettdecke? Mit seinem Solodebüt «Dormant» (2023) hat der Gitarrist, Pedal-Tüftler und Nachtmusikschreiber eine Platte geschaffen, die mit jedem Track vibriert. Die sonischen Träume von David Koch sind minimalistisch und pochend. Mit seiner kristallenen Stimme vermag der Luzerner die Schönheit der Abgründe und Aufbrüche des Lebens zu besingen. Sein experimenteller Stil taucht in Ambient, Indie und Electronic ein, um daraus ein bittersüsses Erlebnis zu mischen.
(Abendkonzert)
3fach DJ-Set: golfjugo + DJ Hihi
Das One Of A Million lädt an vier Abenden Alternativradios ein, die Afterparty nach ihrem Gusto zu gestalten. Das Luzerner Radio 3FACH ist seit 26 Jahren das Jugendradio schlechthin und hat den Riecher immer vorne, wenn es um die neusten Sounds und Trends geht. Mit golfjugo und DJ Hihi wird es zweifellos eine Entdeckungsreise auf dem Dancefloor geben.
(Abendkonzert)
Spezialkonzert von Matthew Bourne
Matthew Bourne
Der wunderbare Flügel in der Villa Boveri kriegt dieses Jahr Besuch aus Leeds. Beeinflusst von Minimal Music, Klassik und Jazz entwickelt Matthew Bourne eine ganz eigene Sprache der Klaviermusik und hat ihm den Ruf eines furchtlos unberechenbaren Pianisten und Komponisten und leidenschaftlichen Klangforscher eingeheimst. Die Liste seiner Kollaborateur*innen ist beeindruckend – unter anderem Keith Tippett, Alabaster DePlume, Keeley Forsyth oder die London Sinfonietta – und zahlreiche Preise und Auszeichnungen zieren seinen imaginären Kaminsims. Mit dem brennenden Wunsch auf allem Alten, Kaputten oder Zerbrechlichen Musik zu machen, erforscht Matthew Bourne für die Klaviermusik bis anhin unbekannte musikalische Horizonte.
Visit Matthew Bourne's official websiteSamstag, 15. Februar
dianita
Fernab der Musikmetropole London hat sich in Vevey schon lange eine eigene Poptradition etabliert. Im kleinen Städtchen ist eine alternative Musikszene aufgeblüht, die sich durch eine gemeinsame Haltung der Selbstermächtigung und des Austauschs auszeichnet. Besonders schön zeigt sich dies bei der Multi-Instrumentalistin Diana Martin. Nebst Gemeinschaftsprojekten wie Galsh oder Chacho&Friends mit denen sie die letzten Jahre auf der OOAM-Bühne stand, begann dianita 2019 ihr Soloprojekt. In der kontinuierlichen und unendlichen Suche ihrer Beziehung zur Klangwelt und ihren vielfältigen musikalischen Einflüssen öffnet dianita einen geräuschvollen, hypnotischen Trip mit intimer Spannung und kollektivem Sog.
(Stadtkonzert)
no phase
Treibende Riffs, verschlungener Bass und eine Energie, die gleichzeitig nostalgisch und erfrischend ist – das ist das Berner Quartett no phase. Inspiriert von Alternative-Peers wie King Hannah, Warpaint oder Dehd, entfalten no phase einen Shoegaze-Sound mit Post-Punk-Einflüssen, dessen Lässigkeit ansteckend ist. Im Februar 2024 erschien ihre erste EP «tired» – vier Songs, die mal hart und unkontrolliert abgehen, mal introspektiv und warm schweben. Wenn no phase spielen, verdichten sich ihre Klangwellen wie eine undurchdringbare Nebelwolke, aus der immer wieder schimmernde Gitarrensplitter fallen.
(Stadtkonzert)
Tujiko Noriko
Der Sound der in Frankreich lebenden Musikerin, Sängerin, Songwriterin und Filmemacherin Tujiko Noriko ist weit mehr als eine Mischung aus experimenteller Elektronik, Pop, Ambient und Glitch. Vielmehr kreeirt die aus Osaka stammende Künstlerin gefühlsbetonte und mystische Klanglandschaften, die ausserweltlich erscheinen. Fern von hier, von einem sanften, warmen Ort der Gelassenheit. So zeugt auch ihr zuletzt erschienenes, zweiteiliges Album «Créspuscule I & II» von dieser Koexistenz aus Intimität und filmischen Elementen, aus menschlicher Schlichtheit und ausserirdischer Schönheit.
(Stadtkonzert)
Nursinem Aslan
Getragen vom Wind Den Haags und dem Geist von Instanbul taucht Nursinem Aslan den Werkhof in eine hynotische Soundwelt ein. In ihrem Performancestück «A Very Personal Relationship Between Sound and Movement» untersucht die Künstlerin auf ihrem Akkordeon neue Möglichkeiten des musikalischen Ausdrucks durch die Linse der Bewegung. Ihr Instrument wird zur Tanzpartnerin, mit dem sie ein ruckelndes, experimentelles Set spielt. Das klingt, als würde Nursinem Aslan irgendwo zwischen einer plätschernden Internetsphäre und einem glitchenden Wasserfall wandern.
(Stadtkonzert)
Andreya Casablanca
Zum ersten Mal Musik ohne Band schreiben. Pause machen und von allem wegkommen. Alleinsein, Selbstreflexion, Selbstfindung, Neuerfindung. Nach zwei erfolgreichen Alben mit ihrer Band Gurr ist im Oktober 2024 nun das erste Soloalbum von Andreya Casablanca erschienen. Auf «See More Glass» schaut die Wahl-Berliner Musikerin durch andere Fenster und entdeckt dabei die poppige Seite des Garage-Rocks. Ob über Dating, gute wie schlechte Projektionen oder die Tiefen von Burnout, Depression und Hyperproduktivität – Casablanca gelingt dieser musikalische Schritt aus der eigenen Komfortzone.
(Abendkonzert)
Héloïse
Sabina Leone kann einen Raum in einen facettenreichen Klangorganismus verwandeln. Die Zürcher Sängerin und Perkussionistin wirkte bereits bei der Riot Grrrl-Band Wemean, dem Geschwister-Duo Sorelle Leone und in diversen Theaterproduktionen mit. Als Héloïse erkundet Leone die vielfältigen Wirkungsfelder ihrer Stimme und Beats irgendwo zwischen Wave und Elektropop. Ihre EP «One Click One Scroll» gab sie 2023 heraus, in ihren Liveauftritten verwandelt sie sich in ein Orakel, das sich am Schlagzeug austobt. Mal mit Loops und abgespaced, mal punkig, dann wieder ruhig und nüchtern, stets fesselnd.
(Abendkonzert)
En Attendant Ana
Energiegeladen und emotional, verträumt und hypnotisch: Die Musik des französischen Quintetts En Attendant Ana um Bandleaderin, Sängerin, Autorin und Hauptkomponistin Margaux Bouchaudon ist eine Mischung aus Indie- und Dream-Pop, die des Öfteren in Richtung Shoegaze und Post-Punk driftet. Neben ausdrucksstarker Gitarre und schimmernden Synthie-Klängen sind es Trompete und Saxophon, die dabei immer wieder überraschen. Mal verspielt und leicht, dann wieder tiefgründig melancholisch, nie aber ohne einen Hauch Nonchalance, die Nostalgie immer im Ohr.
(Abendkonzert)
AUGN
«Was darf man eigentlich noch?» fragt das Post-Punk-Duo Augn und nimmt so ziemlich alles auf die Schippe, was ihnen gerade in den Sinn oder Weg kommt. Mit rohem, wuchtigem Sprechgesang, Strumpfhosen, minimalistischen Drumbeats und agressivem Bass wird herumgepöbelt – ob gegen Influencer, reiche Akademiker*innen-Kinder oder wahlweise das Publikum. Hauptsache die bürgerliche Bigotterie wird attackiert und der Spiegel schonungslos vorgehalten, bis es schmerzt. Referenz? Vielleicht die Sleaford Mods. Tabus scheinen Augn auf jeden Fall nicht zu kennen – auch nicht zwischen den Songs.
(Abendkonzert)
Kanal K DJ-Set: Beni Geier + ZZOFIIY
Das One Of A Million lädt an vier Abenden Alternativradios ein, die Afterparty nach ihrem Gusto zu gestalten. In Aarau lässt Radio Kanal K seit 1987 die Herzen aller jener schlagen, die sich abseits vom Mainstream austoben möchten. Unser Festivalradio bespielt die letzten Stunden in der Stanzerei mit Beni Geier und ZZOFIIY.
(Abendkonzert)