A Race in Space

A Race in Space ​ist ein fünftägiges Festival für improvisierte und zeitgenössische Musik sowie bildende Kunst, initiiert von Christoph Erb (Musiker) und Sabina Oehninger (Künstlerin). Nebst den drei Abenden im Neubad finden Anlässe im Elephanthouse und im Mullbau statt.
A Race in Space schlägt eine Brücke zwischen den Schwesterstädten Luzern und Chicago und bringt neuen Zündstoff in einen langjährigen, kulturellen Austausch, der dank dem Verein Städtepartnerschaft Luzern–Chicago vor Jahren in Gang gekommen ist. Mit der Verschmelzung von Musik und Kunst interessiert sich das Festival nicht für Sparten, sondern für das Konglomerat von künstlerischen Statements und Aktionen. Alles fliegt. «A Race in Space»!

Festival

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Giovedì 27 Febbraio 2020 - Sabato 29 Febbraio 2020

Organizzato da: Neubad - Verein Netzwerk Neubad
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A Race in Space

Donnerstag | A Race in Space

Neubad - Verein Netzwerk Neubad

Hear in Now [USA/IT] Le String’blö [CH]

Hear sind drei wunderbare Musikerinnen, die mit Streichinstrumenten den gemeinen Jazz das Fürchten lernen. Cellistin Tomeka Reid (Chicago), Violinistin Mazz Swift (New York) und Kontrabassistin Silvia Bolognese (Siena) improvisieren auf kompositorischen Vorlagen und absorbieren auf so eigenwillige wie leichtfüssige Weise klassische, bluesige, jazzige, folkige und avantgardistische Soundfelder. «Komplex» und «einfach» sind in ihrem Sound koexistent. Sie lassen Erfahrung und Emotionen fliessen und führen so die Musik wieder zu einer Essenz, die auch berührt. Der amerikanische Bassist William Parker sagte: «All I can say, they are all wonderful.»

Druckvolle Saxofon- und verzerrte Fender Rhodes-Linien treffen auf eine melodisch pulsende Rhythm-Section: Das Quartett aus Luzern-Zürich bringt die rüttelnde Power der jungen Garde mit der Erfahrung von Musikern zusammen, die schon länger die Szene aufmischen. Gemeinsam kreieren sie eine Musik, die von Freiheit und Energie befeuert wird. Die Interaktionen sind dicht, gleichzeitig ist eine Übersicht am Werk, die den Musikstrom selektioniert und den Sound konzentriert hält. Die Stücke stammen von den beiden in Luzern arbeitenden Bläsern Sebastian Strinning und Lino Blöchlinger. Sie gehören zu den vielseitig präsenten Köpfen der jungen Schweizer Jazzgeneration.

Visita il sito ufficiale di Hear in Now [USA/IT] Le String’blö [CH]

Freitag | A Race in Space

Neubad - Verein Netzwerk Neubad

Kato | Roebke [USA] Fred Lonberg-Holm’s Lightbox Orchestra [USA/CH] Joshua Abrams Natural Information Society [USA]

Ayako Kato und Jason Roebke, die Tänzerin und der Bassist, arbeiten seit über 20 Jahren zusammen. «Zwingend zu sehen», urteilte die New York Times über die Japanerin, die an internationalen Festivals getanzt hat und vielfach ausgezeichnet wurde. Sie ist beeinflusst von der japanischen Naturlehre und der Philosophie des Tao. «The beauty of being as it is.» Jason Roebke ist einer der gefragtesten Bassisten in Chicago und weit darüber hinaus. Sein körperlicher und kühner Sound ist oft auf wesentliche Impulse reduziert. Roebke hat zwei Hauptbands, ein Quartet und ein Octet, für die er komponiert. Mit der Tänzerin Ayako Kato tritt das Dringliche seiner Musik besonders klar zutage.

Fred Lonberg-Holm’s Lightbox Orchestra [USA/CH] // POOL
Mit Lichtern und Karten steuert «Conductor» Fred Lonberg-Holm sein Orchester, das immer wieder anders zusammengesetzt ist. In diesem Austausch zwischen Signalen und MusikerInnen entstehen real time-Kompositionen, die zu faszinierenden Soundbildern wachsen. Als Cellist fühlt sich Lonberg-Holm in freisten Kontexten (Ken Vandermark, Peter Brötzmann, JoeMcPhee) ebenso wohl wie mit avancierten Rockbands (Wilco, Califone, Freakwater). Mit dem vor gut 20 Jahren gegründeten Lightbox Orchestra ist er über 150 Mal in den USA und in Europa aufgetreten. Am Festival orchestriert sich der Klangkörper mit MusikerInnen aus Chicago und Luzern. Und wird diese Lichtbox zum Flashen bringen.
mit Elio Amberg | Silvia Bolognese | Thomas KJ Mejer | Marie-Cecile Reber | Tomeka Reid | Mazz Swift | Manuel Troller | Beat Unternährer | Marc Unternährer | Michael Zerang

Bassist Joshua Abrams spielt in diesem Ensemble die Gimbri: Eine marokkanische Laute mit drei Saiten, die in der ekstatischen Gnawa-Musik verwendet wird. Rundherum oszillieren die Sounds von Bassklarinette, Harmonium und Schlaginstrumenten und weben einen Teppich aus hypnotisch-psychedelischen Texturen. In diesem musikalischen Fluidum verbindet sich der Trance-Faktor der Gnawa-Musik mit den Färbungen von Jazz und Minimal Music sowie dem repetitiv-rauen Gestus von Krautrock. Das Resultat ist eine organisch fliessende und auch sehr meditative Musik, in der es brodelt und schimmert. Sich darauf einzulassen heisst, ein wenig sein Bewusstsein zu verändern.

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Samstag | A Race in Space

Neubad - Verein Netzwerk Neubad

Magda Mayas [DE] Michael Zerang & the Blue Lights [USA] La Truffa [CH]

Für die in Berlin lebende Pianistin Magda Mayas endet der Soundkosmos des Flügels nicht bei den 88 Tasten. Mit erweiterten Spieltechniken und Präparationen lotet sie das Klangspektrum des «Innenklaviers» aus und konzentriert sich gleichzeitig auf die Physikalität des Instrumentes als Ganzes. Mayas gehört zu den profiliertesten Improvisatorinnen Europas und konzertiert weltweit mit verschiedenen Formationen. Beeindruckend war ihr Duo mit Schlagzeuger Tony Buck am Jazz Festival Willisau vor zwei Jahren. Neuerdings hat Magda Mayas auch einen Fuss in Luzern: An der Musikhochschule Luzern betreut sie in Nachfolge von Christoph Baumann den Schwerpunkt Improvisation.

Ein starkes Statement aus Chicago ist die Band des Schlagzeugers Michael Zerang, der seit Mitte der 1970er Jahre auch in spartenübergreifenden Projekten (Film, Tanz, Theater) die Szenen aufmischt. Er ist ein Schlüssel-Musiker, bei dem sich viele Weg kreuzen. «The Blues Lights» spielen seine Kompositionen, die von amerikanischem Jazz und Middle Eastern-Musik beeinflusst sind. Der Schwerpunkt liegt auf Rhythmus, Melodie und Improvisation. Der Sound hat eine warme Wucht, die Bläser spielen so seelenvoll wie aufrührerisch. Die Musiker sind allesamt erfahrene «Cracks» aus dem zeitgenössischen Jazz- und Improvisationstiegel von Chicago. Songs from the Big Book of Love!

Das vitale Westschweizer Trio oszilliert in längeren Tracks zwischen Rock und Klangpoesie. In diese Energie mischen sich technoide Groove-Einflüsse, dekonstruktive Soundgemenge, Punk-Rap und jede Menge Spiellust. Friedli und Schild sind zwei markante Instrumentalisten, die auch das Verwegene lieben und gemeinsam in den Bands LEON und Qu’il Vive aktiv sind. Der Neuenburger Rapper Abstral Compost alias Jonathan Dumani macht mit seinen energischer Wortsalven das Trio perfekt. La Truffa lassen sich nicht auf musikalische Kategorien festlegen. Aber wenn sie loslegen, hüpft das Herz auch im Bauch.