Zur Situation der Schweizer Clubs & Festivals
In den vergangenen Wochen und Monaten haben verschiedene Clubs und auch Festivals auf ihre prekäre Lage aufmerksam gemacht. Steigende Betriebskosten, verändertes Ausgehverhalten des Publikums, die Monopolisierung des Musikmarktes durch wenige grosse Konzerne sowie psychische Beanspruchung werden als Gründe genannt. Wir verfolgen diese Situation, die aktuell im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht, stehen unseren Mitgliedern weiterhin mit Lösungsansätzen zur Seite und bieten ihnen Raum für Diskussionen.
Die WOZ hat sich mit der Frage «Wie geht es den nichtkommerziellen Schweizer Musikclubs?» auseinandergesetzt und skizziert die Lage der PETZI-Mitglieder Fri-Son, Gaskessel, Helsinki und Bogen F. Im Artikel kommen auch unser Deutschschweizer Geschäftsleiter Jonatan Niedrig, unser Projektverantwortlicher Fabian Mösch und unser Co-Präsident Michael Breitschmid zu Wort:
«Heute machen wir uns Gedanken über soziale und ökologische Nachhaltigkeit, wollen ein Awareness-Team oder denken über mehr Personal nach, um Burn-outs vorzubeugen. Ich möchte nicht zurück; es ist gut, dass sich was geändert hat. Aber das kostet alles Zeit und Geld.»
Auch in der Romandie berichten Clubs und Festivals von prekären finanziellen Situationen und zunehmender Erschöpfung, wie ein Artikel von Le Temps illustriert.
Die Erschöpfung wird unter anderem ausgelöst durch den finanziellen Druck der Veranstaltungsorganisation sowie die finanzielle Unsicherheit vieler Kulturschaffender, die zwischen mehreren Jobs jonglieren müssen, um ihre Lebenskosten zu decken.
Unsere Westschweizer Geschäftsleiterin Anya della Croce hat in der Sendung «La Matinale» mit der RTS diskutiert, und appelliert an die öffentliche Hand: «Man kann nicht alle Gehälter aller Kulturschaffenden, einschließlich der Menschen, die in den Konzertsälen arbeiten, erhöhen, ohne eine Erhöhung der öffentlichen Unterstützung zu haben.»
Anya della Croce hat ebenfalls in Bezug auf die prekäre Situation mittelgrosser Festivals das Wort ergriffen, sich hier jedoch ans Publikum gewandt: «Wir möchten das Publikum dazu aufrufen, diese Orte zu entdecken und zu weniger bekannten Festivals zu reisen.»
Denn, nicht zu vergessen: gerade den kleineren und mittelgrossen Festivals kommt eine grosse Bedeutung im Live-Musik-Ökosystem zu, da sie es sind, die der lokalen, aufstrebenden Szene eine Plattform bieten. Darauf weist Anya della Croce in einem weiteren Artikel von Le Temps hin, den ihr hier findet.
Dasselbe gilt für Konzertlokale: Sie tragen massgeblich zur künstlerischen Vielfalt der Schweiz bei, wie unser Co-Präsident Alexandre de Charrière im Beitrag der RTS feststellt, den ihr hier findet.
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